Mi., 06 Aug. 2025

Die Zukunft der vertikalisierten Geospatial Intelligence: Wie VertiGIS Neo GIS mit KI revolutioniert

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Von Drew Millen, Chief Technology Officer bei VertiGIS

In meinem vorherigen Artikel über VertiGIS Neo habe ich unsere tiefgreifende Spezialisierung auf vertikale Märkte vorgestellt. Heute möchte ich mich auf das konzentrieren, was mich am meisten begeistert: wie künstliche Intelligenz (KI) grundlegend verändert, was in der räumlichen Technologie möglich ist.

Das KI-Gebot: Von manuell zu magisch

Wir stehen an einem Wendepunkt in unserer Branche. Die traditionellen Ansätze – manuelle Dateneingabe, komplexe formularbasierte Benutzeroberflächen, zeitintensive Analyse-Workflows – weichen etwas deutlich Leistungsstärkerem. KI fügt nicht nur Funktionen zu bestehenden Produkten hinzu, sie überdenkt vollständig, wie Menschen mit räumlichen Daten interagieren.

Bei VertiGIS geht es uns nicht um KI um der KI willen. Unser Fokus liegt auf KI, die beispiellose Produktivitätssteigerungen in drei klaren Dimensionen liefert – jede davon adressiert reale Herausforderungen, mit denen unsere Kunden täglich konfrontiert sind.

Die drei Dimensionen der VertiGIS Neo AI

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1. Neo AI Assistants: Steigerung der Produktivität für Anwenderinnen und Anwender

Die erste Dimension richtet den Fokus auf das tägliche Nutzungserlebnis von Mitarbeitenden im Außendienst, in der Analyse sowie in Entscheidungsfunktionen, die mit unserer Software arbeiten. Die KI-Assistenten bieten einfache Bedienbarkeit, Zeitersparnis und barrierefreien Zugang – und machen aus komplexen Web- und Mobilanwendungen intuitive, dialogbasierte Benutzeroberflächen.

Wir überlegen, wie wir die Datenanalyse revolutionieren können. Bislang bedeuteten der Abruf und Vergleich räumlicher Daten das Navigieren durch mehrere Bildschirme, das manuelle Auswählen von Features und das Exportieren von Ergebnissen in CSV-Dateien zur Analyse. Wir haben erfolgreich eine KI-gestützte Attributanalyse-Funktion getestet, die diesen gesamten Prozess vereinfacht – Benutzer*innen können einfach in natürlicher Sprache Fragen zu ihren Daten stellen und erhalten sofortige, kontextbezogene Einblicke.

Auch haben wir bewiesen, wie integrierte Sprach-zu-Text-Funktionen die Art und Weise, wie Benutzer Abfragen und Filter erstellen, grundlegend verändern können. Anstatt sich durch Formularfelder und Dropdown-Menüs zu klicken, können Anforderungen direkt gesprochen werden: „Zeige mir alle Wasserleitungen, die vor 1950 installiert wurden und sich im Umkreis von 150 Metern um Schulen befinden.“ Die KI übersetzt diese natürliche Sprache in präzise räumliche Abfragen – reduziert Klicks und Formulareinträge und macht die Anwendung deutlich intuitiver.

Diese Assistenten ersetzen nicht das menschliche Fachwissen – sie verstärken es, indem sie technische Barrieren beseitigen, die oft zwischen Fachkräften und den benötigten Erkenntnissen stehen.

2. Neo AI Productivity: Effizienzsteigerung für App-Builder

Die zweite Dimension richtet sich an Fachkräfte in der Systemadministration, GIS-Analyse und im technischen Bereich, die unsere Lösungen konfigurieren und an individuelle Anforderungen anpassen. Hier agiert die KI als intelligenter „Co-Pilot“, der administrative Aufgaben mit bisher unerreichter Leichtigkeit übernimmt.

Workflow-Design, traditionell ein manueller Prozess mit technischer Komplexität, wird durch KI-Automatisierung deutlich vereinfacht. Unser System kann Geschäftsanforderungen analysieren und optimale Workflow-Konfigurationen vorschlagen – inklusive der automatischen Erstellung komplexer Logik, die früher Stunden an manueller Einrichtung erforderte.

Auch die automatische Erstellung von Asset-Checklisten verändert, wie Organisationen Datenqualität und -vollständigkeit sicherstellen. Anstatt Validierungsregeln und Prüfprotokolle manuell zu erstellen, analysiert die KI bestehende Datenmuster und regulatorische Anforderungen und generiert daraufhin umfassende, asset-spezifische Checklisten.

Diese Dimension erkennt an, dass die Menschen, die GIS-Systeme entwickeln und warten, häufig unter großem Druck stehen, mehr Funktionen mit begrenzten Ressourcen bereitzustellen. KI-Produktivitätstools verleihen ihnen Superkräfte – sie ermöglichen es, in Minuten zu erledigen, was zuvor Stunden oder Tage dauerte.

3. Neo AI Process Transformation: Neugestaltung von Unternehmensprozessen

Die dritte und transformativste Dimension beschäftigt sich mit der grundlegenden Neugestaltung von Unternehmensabläufen. Es geht nicht nur darum, bestehende Prozesse schneller zu machen – sondern darum, sie neu zu denken, wenn KI zum integralen Bestandteil von Unternehmensprozessen wird.

Beispiel mobile Inspektions-Workflows: Heute muss ein Mitarbeitender eines Versorgungsunternehmens, der einen beschädigten Mast fotografiert, manuell Inspektionsdaten erfassen, Schadensarten klassifizieren, Schweregrade einschätzen und Attribute eingeben. Bildverarbeitung mittels KI revolutioniert diesen Prozess: Der Mitarbeitende fotografiert das Objekt, und die KI erkennt automatisch den Asset-Typ, bewertet den Schaden und füllt die Inspektionsformulare mit den relevanten Informationen aus. Die Technologie übernimmt die komplexe Klassifikation – der Mensch fokussiert sich auf Entscheidungen und Maßnahmen.

Auch der Umgang mit riesigen Archiven papierbasierter Bestandsdokumentationen kann revolutioniert werden. Die Paper-to-Digital-KI liest gescannte Dokumente in jedem Format, erkennt Attribute mithilfe fortschrittlicher Sprachmodelle und füllt automatisch GIS-Datenbanken. Was früher ganze Teams an manuellen Datenerfasser*innen erforderte, lässt sich heute durch intelligente Automatisierung erledigen – Personalressourcen werden für höherwertige Aufgaben freigesetzt.

Am ehrgeizigsten ist vielleicht unsere Vision, eines Tages Netzwerkinfrastrukturen basierend auf einfachen Regelwerken und Spracheingaben automatisch zu digitalisieren. Organisationen könnten ihre Infrastruktur in einfachem Deutsch beschreiben – und die KI würde daraus präzise räumliche Datenmodelle mit passender Attributierung und Konnektivitätsregeln erstellen.

Basierend auf bewährter Technologie, konzipiert für echte Wirkung

Unsere KI-Innovationen gehen über das Experimentierstadium hinaus – sie basieren auf robusten, bewährten Technologien und sind nahtlos in das ArcGIS-Ökosystem integriert, dem unsere Kunden bereits vertrauen. Unsere Strategie sieht vor, KI-Funktionen mit etablierten Modellen und Frameworks umzusetzen – für maximale Zuverlässigkeit und Skalierbarkeit von Anfang an.

Unsere Bilderkennungs-Lösungen sind beispielsweise vollständig in unser Mobile SDK integriert und lassen sich einfach für unterschiedliche Anwendungsfälle spezialisieren. Wir verwenden bewährte Modelle von Azure OpenAI, die bei Bedarf durch speziell trainierte Modelle ersetzt werden können. Auch im Umgang mit Daten ist unsere Lösung flexibel: Die KI erstellt nicht nur neue Features, sondern unterstützt auch bei der Attributierung – für schnellere Datenerhebung bei gleichzeitiger menschlicher Kontrolle und Validierung.

Herausforderungen annehmen: Ethik und Verantwortung

Wir verschließen nicht die Augen vor den Herausforderungen, die KI mit sich bringt. Fragen zu algorithmischer Voreingenommenheit, Arbeitsplatzveränderungen, Umweltauswirkungen und regulatorischer Konformität sind real und verdienen unsere volle Aufmerksamkeit. Während sich die Fähigkeiten der KI weiterentwickeln, setzen wir auf einen transparenten Dialog mit unseren Kunden und Partnern zur verantwortungsvollen Implementierung.

Wir beobachten neue Entwicklungen in der KI-Governance aufmerksam, achten auf Risiken wie Halluzinationen in KI-generierten Inhalten und reflektieren genau die Auswirkungen auf die Arbeitswelt. Unser Standpunkt ist klar: KI soll menschliche Fähigkeiten erweitern, nicht menschliches Urteilsvermögen ersetzen – insbesondere bei sicherheitskritischer Infrastruktur, die das Wohl der Öffentlichkeit betrifft.

Unser Ansatz setzt daher auf „Human-in-the-Loop“-Workflows: KI bietet intelligente Assistenz, die letzte Entscheidung und Kontrolle bleiben jedoch beim Menschen. So lassen sich Produktivitätsgewinne mit Verantwortung und Fachwissen vereinen.

Der Weg nach vorn: Innovation durch Zusammenarbeit

Was mich an dieser KI-Reise am meisten begeistert, ist: Wir stehen erst am Anfang. Die beschriebenen Funktionen spiegeln unseren aktuellen Stand wider – doch die Roadmap ist lang und voller Potenzial. Wir laden unsere Partner und Kunden aktiv ein, mit uns gemeinsam zu priorisieren, welche Innovationen den größten Mehrwert bringen.

Einige dieser KI-Funktionen sind heute schon vorführbereit, andere zeigen unsere Vision für die kommenden Monate und Jahre.

Mehr als Technologie: Eine strategische Vision

Die KI-Strategie von VertiGIS Neo ist mehr als technischer Fortschritt – sie ist eine grundlegende Neugestaltung, wie räumliche Technologien Organisationen und Gemeinschaften dienen können. Indem wir Produktivitätsgewinne bei Nutzenden, Systemverantwortlichen und innerhalb von Unternehmensprozessen in den Mittelpunkt stellen, schaffen wir einen ganzheitlichen Ansatz, der das gesamte Spektrum der Interaktion von Organisationen mit räumlichen Daten abdeckt.

Wir bauen eine Zukunft, in der technische Komplexität intuitiver Bedienung weicht, in der manuelle Prozesse zu intelligenter Automatisierung werden und in der räumliche Analysen für alle zugänglich sind, die sie benötigen. Eine Zukunft, in der GIS-Profis sich auf strategisches Denken statt auf technische Details konzentrieren, in der Außendienstmitarbeitende Daten so einfach erfassen und analysieren wie ein Gespräch führen – und in der Organisationen ihre Arbeitsweise mit intelligenter räumlicher Intelligenz transformieren.

Dies ist erst der Beginn unserer KI-Reise – und wir freuen uns darauf, sie gemeinsam mit unseren Partnern, Kunden und der GIS-Community zu gehen. Die Zukunft der Geospatial Intelligence ist da – und sie ist spannender, als wir es uns je hätten vorstellen können.

Mehr über VertiGIS Neo: https://www.vertigis.com/de/branchen/

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